Donnerstag, 3. September 2015

Camping de Sainte-Mère-Église

Wir entschieden uns ins Landesinnere zu fahren, denn hier an der Küste würde es eh kaum geeignete Schlafplätze geben. Da es nun auch schon fast 20 Uhr war, wollten wir auch keine Experimente eingehen. Eine Dusche wäre auch nett, denn der Tag war lang und ereignisreich. 

Wir landeten also im für den D-Day berühmten kleinen Ort Sainte-Mère-Église. Hier gab es einen kleinen Campingplatz, auf dem wir einen schönen Platz ergattern konnten, der fast sich fast wie wildcampen anfühlte. In einer schönen Ecke unter einem Baum, umfasst von Hecken stehen wir nun etwas abseits der anderen wenigen Camper. 

Wir machten uns wieder ein paar Würstchen im Brötchen, denn Hunger hatten wir beide. In die Dusche sprangen wir dann auch noch, in einem Waschsaal der natürlich mit Landefallschirmen an der Decke geschmückt war.

Und so ließen wir den spannenden Tag bei ein paar Kaltgetränken ausklingen. Morgen wollen wir hier noch den Ort anschauen, dort gibt es ein paar spannende Sachen zu entdecken. Aber danach verabschieden wir uns schon von den Landungsstränden der Normandie und wollen in Richtung Mont-Saint-Michel.







Utah Beach - D-Day Landing Memorial

Auf der Suche nach einem Schlafplatz fuhren wir den Strand entlang in nördlicher Richtung. Die ausgeschilderten Parkplätze erwiesen sich als nicht geeignet, weil entweder zu viel Wind herrschte oder die Plätze von weither sichtbar waren. Unerkanntes Wildcampen war hier also nicht so einfach möglich.

Auf der Fahrt kamen wir dann am "Utah Beach D-Day Landing Memorial and Monument of the Landing of the French 2nd Armored Division" vorbei, welches ich mir noch kurz anschaute. Auch zum Strand bin ich noch schnell, wo viele Bunker entlang des Strandes zu sehen waren. Auch Überbleibsel der alten Landungsstege sind hier noch zu finden.










Utah Beach - D-Day Landungsstrand

Gegen 18:45 Uhr kamen wir endlich am Utah Beach an, einem der damaligen D-Day Landungsstrände. Hier findet man ein großes Museum, welches wir nicht besucht haben, und einige weitere Ausstellungsstücke im Freiluftgelände. Unter anderem beispielsweise ein originales Higgins-Landungsboot, mit welchem die Soldaten an den Strand gefahren wurden. Aber auch ein Sherman Panzer ist hier ausgestellt.

Das 1962 eröffnete Musée du Débarquement (Landungs-Museum) liegt an der Stelle, an der ein deutscher Bunker den Küstenabschnitt sicherte. Er konnte am Morgen des 6. Juni 1944 durch den amerikanischen Angriff zerstört werden. Insbesondere an hier beteiligte US-Truppenteile wird erinnert: die 4. US-Infanteriedivision und deren 8. Infanterieregiment, die 101. US-Luftlandedivision.

Neben einem Landungsboot und vielen kleineren mit dem Krieg zusammenhängenden Ausstellungsstücken zeigt das Museum einen der wenigen noch existierenden mittelschweren amerikanischen Bomber vom Typ Martin B-26 „Marauder“. Es wurde nach einer Erweiterung 2011 neu eröffnet.

Direkt gegenüber dem Utah Beach D-Day Museum liegt das "Le Roosevelt Café" oder auch Memorial Bar genannt, dessen Gebäude auch schon beim D-Day stand. Im Café finden sich viele Erinnerungsstücke vom D-Day und ein kleiner Souvenirladen. Die Küche des Café und die Toiletten sind als Besonderheit in dem angeschlossenen deutschen Bunker untergebracht, der schon damals mit angedeuteten Fenstern bemalt war. Es war allerdings bei unserem Besuch geschlossen.

Wir drehten eine Runde und schauten uns alles mal an. Die Sonne ging langsam unter und wir mussten noch einen Schlafplatz für die Nacht suchen.




















Richard D. Winters Memorial

Kaum losgefahren, kamen wir am Wegesrand am Richard D. Winters Memorial vorbei, wo wir ebenfalls kurz hielten und es uns ansahen.

Richard D. „Dick“ Winters (* 21. Januar 1918 in Lancaster, Pennsylvania; † 2. Januar 2011 in Campbelltown, Lebanon County, Pennsylvania) war ein Major der US Army. Während des Zweiten Weltkrieges befehligte er u. a. die Easy Company, 2. Bataillon, 506. US-Fallschirmjägerregiment der 101. US-Luftlandedivision. In der Serie Band of Brothers, die die Easy Company während des Zweiten Weltkrieges porträtiert, wurde er von Damian Lewis dargestellt.

Am 6. Juni 2012, dem 68. Jahrestag des D-Day, wurde hier in der Nähe von Sainte-Marie-du-Mont ein Gedenkstein mit einer Bronzestatue zu Ehren von Richard D. Winters enthüllt. Das Memorial ist, nach seinem Wunsch, allen jungen Offizieren gewidmet, die während der Landung in der Normandie gedient haben, bzw. gefallen sind. Eine genaue Kopie der Gedenkstätte wurde am 25. Mai 2015 in Ephrata, Pennsylvania, dem ehemaligen Wohnort von Richard D. Winters, eingeweiht. Beide Skulpturen wurden vom Bildhauer Stephen C. Spears geschaffen. 

Es war schon fast 19 Uhr und wir wollten noch unbedingt Utah Beach erreichen. Es ging also direkt weiter, um den Strandabschnitt während der letzten Sonnenstunden noch zu besichtigen.




Brécourt Manor Assault - Easy Company Memorial

Ein Stückweit neben der Brécourt Farm suchten wir das Easy Company Memorial auf, jener Einheit, die damals den Angriff auf die Geschützbatterie durchführte. 

Das Monument und Denkmal für die Easy Kompanie wurde 2008 am Schauplatz des damaligen Brécourt Manor Assaults angelegt. Es liegt an der Abzweigung von der Straße D14, Le Grant Chemin nach Brécourt Manor. Auf dem Gedenkstein sind die Namen der Gefallenen vom D-Day verewigt. Auch die Karte, die Dick Winters vom Angriff auf die Batterie gezeichnet hatte, wurde hier in Stein gemeißelt.

Im Hintergrund ist die Wiese zu sehen, in deren Gebüschen die Geschütze versteckt lagen. Die Kampfhandlungen bei Brécourt werden in der HBO Miniserie "Band of Brothers" im Teil 2 „Der erste Tag“ gezeigt.

Wir schlugen nun den Weg zum Utah Beach ein und schlängelten uns durch die schmalen Landstraßen nordwärts.










Manoir de Brécourt - die Farm Brécourt Manor

Am D-Day Morgen des 6. Juni 1944 schaltete eine kleine Patrouille der Easy Kompanie des 506th PIR unter der Führung von Lt. Richard D. Winters zwei deutsche Batterien von je vier 105mm Haubitzen des 2. Bataillons, des 191. Gebirgs-Artillerie-Regiments aus, die in der Nähe der Farm Brécourt Manor in ihren Stellungen standen. Die Farm, von der der Angriff ausging, lag etwas südlich der Batterien in der Nähe des Ortes Sainte Marie-du-Mont. Der sogenannte „Brécourt Manor Assault“ wird oft als klassisches Beispiel für die Taktik und Führung einer kleinen Einheit bei der Überwindung einer größeren gegnerischen Streitmacht angeführt.

Die Farm liegt an einer befahrbaren Straße unweit vom eigentlichen Schauplatz des Angriffs auf die Geschützbatterie. Die Farm darf nicht betreten werden. Die Kampfhandlungen bei Brécourt werden in der HBO Miniserie "Band of Brothers" im Teil 2 „Der erste Tag“ gezeigt.

Wir haben hier kurz gehalten und haben uns die Farm angesehen. In der Nähe soll aber noch ein Mahnmal für die Easy Kompanie stehen, welches wir nun aufsuchen werden.