Freitag, 4. September 2015

Schlafplatz unterhalb der Stadt Quimper

Wir haben noch einiges an Wegstrecke Richtung Lorient geschafft und machten uns nach knapp 1 1/2 Stunden Fahrt wieder auf die Suche nach einem Schlafplatz. Unterhalb der großen Stadt Quimper wollten wir ans Meer und wurden letztlich bei La Forêt-Fouesnant auf einem Campingplatz fündig, den wir beim rumkurven entdeckt hatten.

Der Campingplatz hatte keine Schranke und es war auch kein Rezeptionist zu sehen, drum fuhren wir einfach mal drauf und parkten in einer leeren Bucht nahe dem Strandzugang. Erstmal mussten wir natürlich den Strand mit einem schönen Kaltgetränk checken gehen. Über den Campingsplatz eigenen Zugang waren wir nach ein paar Metern schon dort.

Die Sonne ging unter und wir wechselten zum Zelt hinterm Wagen, wo wir unser Abendessen zubereiteten. Danach ging es in den gemütlichen Teil mit Kerzenlicht über und auch ein Whisky durfte dabei nicht fehlen. Zu späterer Stunde gingen wir nochmal zum Strand, denn die Bucht war schön beleuchtet.

Und bislang war auch noch niemand bei uns aufgetaucht, zwecks Platzabrechnung.












Château de Brest

Über die Hubbrücke "Pont de Recouvrance" gelangten wir über den Fluss Penfeld zum Château de Brest, wo wir parkten, um uns am Schloss umzusehen.

Das Château de Brest ist ein Schloss in Brest und das älteste Denkmal der Stadt und liegt an der Mündung des Flusses Penfeld im Herzen der Reede von Brest, einer der größten Reeden der Welt. Vom römischen Castellum bis zur Zitadelle von Vauban hat der Ort eine über 1700-jährige Geschichte und hat bis heute seine ursprüngliche Rolle als Militärfestung und strategischer Ort von höchster Bedeutung bewahrt. Es ist damit das älteste noch genutzte Schloss der Welt und wurde am 21. März 1923 als "Monument historique" eingestuft.

Die heterogene Architektur des Bauwerks ist das Ergebnis kontinuierlicher Anpassungen an die Entwicklungen in der Belagerungskriegsführung und der Bewaffnung zu Land und zu Wasser. Das Schloss steht am gegenüberliegenden Ufer des Tour Tanguy und dient zur Verteidigung des Eingangs zum Penfeld.

Die letzten Gebäude wurden 1945 an die französische Marine abgetreten und die Restaurierung des gesamten Schlosses begann, um darin die Seepräfektur der Zweiten Region und den Oberbefehlshaber des Atlantiks unterzubringen. Der Sitz des Seekommandanten war bis dahin, seit dem 23. September 1797, im Hôtel Saint-Pierre untergebracht.

Es war mittlerweile 18 Uhr und wir hatten noch keinen Schlafplatz ausgemacht. Da es aber noch eine Weile hell bleiben würde, entschlossen wir uns noch ein paar Meter Wegstrecke zu machen. Wir verließen Brest und fuhren letztlich die E60 nach Süden, denn das nächste Ziel war Lorient.







Hubbrücke - Pont de Recouvrance

Die Pont de Recouvrance ist eine Hubbrücke in Brest, die den Fluss Penfeld überquert. Wir nutzen sie auf unserem Weg durch Brest um das Château de Brest zu erreichen.

Sie dominiert das Brester Arsenal und den Militärhafen und verbindet den Boden der Siam Street mit dem Bezirk Recouvrance und ersetzte die 1944 durch alliierte Bombenangriffe zerstörte Schaukelbrücke (Nationalbrücke).

Sie wurde am 17. Juli 1954 eröffnet und war bis zur Eröffnung der Rouen Pont Gustave-Flaubert Brücke im Jahr 2008 die größte Hubbrücke Europas. Jeder Turm aus Stahlbeton ist 70 m hoch. Die aktuelle bewegliche Stahlspannweite, die 2011 installiert wurde, ist 88 m lang , 15 m breit und wiegt 625 Tonnen. 



Ankunft in Brest - U-Boot-Reparaturwerft Brest

Ungefähr drei Stunden waren wir von Saint-Malo nach Brest unterwegs und es war mittlerweile 16:30 Uhr. Brest hatten wir als Ziel auserkoren, da hier ein großer U-Boot-Bunker stehen soll, den ich mir unbedingt mal ansehen wollte. An der Atlantikküste Frankreichs liegen insgesamt fünf dieser großen U-Boot-Bunker, die wir natürlich alle ansteuern möchten. 

So fuhren wir als erstmal durch Brest hindurch zum Hafen, wo dieser Bunker stehen soll. Wir hatten ihn relativ schnell ausfindig gemacht und parkten nebenan. Betreten durften wir das Gelände allerdings nicht, da es heute von der französischen Marine genutzt wird. So liefen wir einmal leicht erhöht die angrenzende Straße entlang und schauten uns den Bunker genauer an.

Die U-Boot-Reparaturwerft Brest war eine von der deutschen Kriegsmarine eingerichtete Werft im französischen Atlantikhafen Brest, die von 1940 bis 1944 bestand. Es handelte sich um den größten Bunker, der während des Zweiten Weltkriegs gebaut wurde.
Im Bunker wurden zehn Trockendocks für jeweils ein U-Boot sowie fünf Nassboxen mit Becken für je maximal drei U-Boote eingerichtet. Der Bunker hatte eine Breite von rund 330 Metern, eine Länge von 190 Metern und eine Höhe von 17 Metern. Die Decken hatten anfangs eine Dicke von 4, später von 6 Metern.
Für die Instandsetzungs- und Ausrüstungsarbeiten der U-Boote wurden die vorhandenen Werfteinrichtungen genutzt, wobei die Kriegsmarinewerft Wilhelmshaven das erforderliche Material und Fachpersonal stellte. Dabei kam in den Werkstätten auch französisches Personal zum Einsatz.

1943 wurde die technische Betreuung der U-Boot-Reparaturen in Brest von der Ausrüstung bis zu Instandsetzungsarbeiten von der Kriegsmarine dem deutschen Deschimag-Konzern übertragen. Die Deschimag übertrug die Aufgaben an ihre in Bau und Reparatur von U-Booten erfahrene eigene Werft AG Weser. Von der AG Weser wurden etwa 1000 Mitarbeiter nach Brest entsandt, die vor Ort in Kasernen und Privathäusern untergebracht wurden. In Brest waren vorwiegend Boote der Typen VII C und VII D der 1. U-Boot- und 9. U-Boot-Flottille stationiert, bei Bedarf wurden aber auch andere U-Boote repariert.

Am 6. Juni 1944 erfolgte die alliierte Landung in der Normandie. Nach dem Durchbruch bei Avranches wurde Brest von alliierten Truppen belagert und daraufhin zur Festung erklärt. Der deutsche Stützpunkt kapitulierte am 18. September 1944.

Aufgrund der massiven Bauweise waren Abriss oder Sprengung der U-Boot-Reparaturwerft nicht möglich. Der Bunker wird bis heute von der französischen Marine genutzt.














Einkauf in Saint-Malo

Vom Mont-Michel fuhren wir an der Küste entlang in Richtung Saint-Malo. Bei dem grauen und ungemütlichen Wetter machte die Küstenregion nicht viel her und wir fuhren durch einige kleine Dörfer. Schön fanden wir es hier also nicht. 

In Saint-Malo hielten wir bei einem Lebensmittelladen (E'Leclerc), um unsere Reserven wieder aufzufüllen. Dann fuhren wir durch den Ort an der Strandpromenade entlang bis zum Château de la Duchesse Anne oder auch dem Schloss von Saint-Malo genannt. Zurück ging es dann entlang des Hafens. 

Tatsächlich haben wir hier keine Fotos geschossen, nur vom Ortseingangsschild habe ich eins. 

Und da sich die Anfahrt bis hierher ziemlich gezogen hatte und wir es heute noch bis Brest schaffen wollten, entschieden wir uns für eine schnelle Überfahrt über die Schnellstraßen und Autobahnen vorbei an den Orten Dinan, Saint-Brieuc, Guingamp und Morlaix.

Le Mont-Saint-Michel

Knappe 1 1/2 Stunden später erreichten wir den Mont-Saint-Michel, zunächst aus etwas Entfernung am Strand zu sehen. Wir hatten uns extra nicht auf den Hauptweg zum Mont-Michel begeben sondern wollten in Strandnähe nach schönen Plätzen suchen, um den Mont-Michel sehen zu können. 

Wir starteten also auf der Ostseite und fuhren dann weiter westlich entlang des Strandes, sofern das denn möglich war. Immer wieder zeigte sich dabei der Mont-Michel. Auf die Insel bzw. den Berg kommt man heute nur noch mit Pendelbussen oder zu Fuß über einen erst vor einem Jahr eingeweihten neuen Steg. 

Der Parkplatz war schon gut gefüllt und ein Besuch der Insel hätte uns zu lang gedauert. Wir sind also weiter in Richtung Bretagne gefahren.

Hintergrundinfos:

Le Mont-Saint-Michel ist eine französische Gemeinde mit 25 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Manche in der Region Normandie. Die Gemeinde besteht aus der felsigen Insel Mont Saint-Michel in der Bucht des Mont-Saint-Michel im Wattenmeer der Normandie und Anteilen am Festland. Die Insel, die nach dem Erzengel Michael benannt ist, ist etwa einen Kilometer von der Küste entfernt. Bei einem Umfang von rund 830 m ist sie nur etwa 55.000 m² groß; die Gemeindefläche beläuft sich auf insgesamt 4 km². In der Nähe befinden sich die Mündung des Couesnon, die Stadt Avranches und die Grenze zur Bretagne. Die Landschaft heißt Avranchin.

Die ohne Bauten 92 Meter hohe Insel ist bekannt für die Abtei Mont-Saint-Michel. Die befestigte Abtei dominiert die kleine Insel und ist ein Beispiel für den normannischen Baustil (Beginn um 1022). Im Kloster lebten bis in die 1960er Jahre Benediktiner, seit 2001 Ordensleute der Gemeinschaften von Jerusalem, die dort gemeinsam mit der Gemeinschaft Sankt Martin die Wallfahrtsseelsorge betreuen.

Der Mont hat sich zu einer großen Touristenattraktion entwickelt, er wird jährlich von etwa 2,3 Millionen Menschen besucht. Seit 1979 gehören der Berg und seine Bucht zum Weltkulturerbe der UNESCO. In noch geringem, aber wachsendem Umfang wird er auch wieder von Pilgern besucht, unter anderem auch von Pilgern auf dem Jakobsweg. Er ist deshalb seit 1998 auch Teil des Welterbes Wege der Jakobspilger in Frankreich.











Airborne Museum - Sainte-Mère-Église

Wie fast in jedem wichtigen D-Day Ort hier in der Normandie gab es auch hier in Sainte-Mère-Église ein Museum, hier den Luftlandetruppen gewidmet, welche am D-Day den Ort befreien sollten.

Natürlich sind wir nicht ins Museum selbst, sondern haben uns nur im Außenbereich aufgehalten und einige Ausstellungsstücke angesehen. Ausgestellt ist hier beispielsweise eine Douglas C-47, welches die Luftlandetruppen per Fallschirm in der Normandie abwarf.

Danach entschieden wir uns die Normandie in Richtung Bretagne zu verlassen. Unser Tourziel ist es ja, einmal Frankreich zu umrunden. Wir ließen also Sainte-Mère-Église hinter uns und fuhren in Richtung Mont-Saint-Michel.